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Der Misanthrop Frank Stremmer, antriebsloser PR-Berater in Diensten einer Genfer Non-Profit-Organisation, wettet im Januar 2013 mit seinem Psychotherapeuten, bis zum Jahresende 12 Frauen erobert zu haben. Im Erfolgsfall darf der chronisch deprimierte Imagepfleger, Anfang 40, sich das Leben nehmen.

 

Stremmer, beruflich unausgelastet mit der Hagiografie seines Arbeitgebers, des Vorsitzenden einer Stiftung für globale Konfliktlösung durch Kommunikation, betreibt den selbst auferlegten Freizeitjob als Ladykiller umso gewissenhafter. Er erfüllt sein erotisches Monatssoll in der Schweiz, auf Mallorca und an der Westküste Schleswig-Holsteins, bis dem daseinsmüden Womanizer in zentralafrikanischen Bürgerkriegswirren die erlösende Todesfee begegnet. Der 1967 in Bielefeld geborene Autor greift nach "Die schreckliche Wirklichkeit des Lebens an meiner Seite" und "Alles sehen" zum dritten Mal auf seinen zynischen Antihelden Frank Stremmer zurück. Höhtkers inhaltlich weitgehend eigenständige Ich-Erzählung verzerrt den meist linear geschilderten Casanova-Plot durch absurd-komische Notate zur Münchhausiade. Selbstironische Einschübe parodieren die belletristische Spiegelung einer hysterischen (Liebes-)Welt. Das puristisch gestaltete Buchcover wirkt blass, sodass die schwarzhumorige Satire Vermittlung benötigt. Sehr empfehlenswert für ambitionierte Leser doppelbödiger Literatur.