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2 Tage nach der bedingungslosen Kapitulation werden 2 Marinesoldaten wegen Fahnenflucht an Bord der "Buéa" hingerichtet. Collagenartig sind die Ereignisse von damals in der Geltinger Bucht mit poetischen Fantasien und Archivmaterial kunstvoll vom Ich-Erzähler montiert.

Nachdem Missfeldt die Beteiligung der Luftwaffe an Verbrecherischem während des 2. Weltkrieges thematisiert hat (BA 10/01), geht es in diesem Roman um dieselbe Rolle der Kriegsmarine. Erzählt wird die verbürgte Geschichte von 2 Marinesoldaten, die 2 Tage nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht, am 10. Mai 1945 - auf dem Schiff "Buéa" - wegen Fahnenflucht hingerichtet wurden. Motivisch bezieht sich der Autor durch seinen Untertitel "Ein See- und Nachtstück" auf die düstere Romantik von Caspar David Friedrich. In der Erzählung dieses tragischen und unsinnigen Geschehens in der Geltinger Bucht sind collagenartig Kindheitserinnerungen des Ich-Erzählers, Zeitgeschichte, Landschaftsbeschreibungen der Küste und lange Passagen wunderschöner poetischer Fantasien eingefügt. Die Sprache ist ansonsten knapp, karg, ohne Pathos und überflüssige Erklärungen. Zitate aus Tagebüchern, Briefen und Archiven werden kunstvoll in den Text montiert. Für politisch Interessierte ist dieses auch literarisch gelungene Buch eine Empfehlung.