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Anhand vieler Biografien beschreibt der Autor, wie fast bruchlos viele Nazis in die junge Bundesrepublik Deutschland eingegliedert wurden und diesen Staat mit altem Gedankengut aufbauten. Die davongekommenen Nazis aus allen Schichten der Gesellschaft vernetzten sich und beeinflussten die Politik.

 

Willi Winkler ist ein mehrfach ausgezeichneter Kulturjournalist. In diesem Buch zeigt er anhand vieler Biografien, wie fast bruchlos ein Teil der Funktionselite aus der Nazizeit in die junge Bundesrepublik Deutschland eingegliedert wurde und diesen Staat mit altem Gedankengut aufbaute. In allen Schichten der Gesellschaft gab es Nazis, die davongekommen waren, von den Alliierten "gebraucht" wurden (z.B. Reinhard Gehlen) oder sich neue Namen und Lebensläufe zulegten (Schneider/Schwerte). Der Autor dokumentiert das anhand vieler Beispiele. In der Kultur, bei Zeitungen und Zeitschriften ("Spiegel"), in den Parteien, in der Wirtschaft und im Staatsapparat saßen über lange Zeit Personen, die Entscheidungsträger waren und ihre Spielräume nutzten, um "alten Kameraden" zu helfen, die Öffentlichkeit zu beeinflussen oder die Militarisierung voranzutreiben. Adenauer nahm dies in Kauf, da er wusste, dass die braunen Seilschaften für seine Ziele besser einzusetzen waren als die Emigranten, die den braunen Sumpf austrocknen wollten. - Scharfzüngig geschrieben, detailreich, mit Anmerkungen und Personenregister.