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Im Mittelpunkt seiner Memoiren steht die Rolle Theo Weigels als Bundesfinanzminister im Prozess der deutschen Einigung.

 

Zweifellos gehört Weigel, Jahrgang 1939, zu den profiliertesten Protagonisten der Ära Kohl, besonders zur Zeit der deutschen Einigung. Seine Memoiren bestätigen, dass er sich seiner Bedeutung bewusst ist. Herkunft aus katholisch bäuerlichem Milieu Bayerisch-Schwabens, Jurastudium, Aufstieg in der CSU über die Junge Union, Wahl in den Bundestag bis hin zum Landesgruppenvorsitzenden, schließlich Parteivorsitz von 1988 bis 1999, seit 2009 Ehrenvorsitzender, auch die Machtkämpfe in der CSU, die Auseinandersetzungen mit der Schwesterpartei CDU, dass alles ist zwar mitteilenswert, aber nicht so wichtig, wenn es darum geht, wie er als Bundesfinanzminister von 1989 bis 1998 den deutschen Einigungsprozess mitgestaltet hat, wie er die finanzpolitischen Probleme des Anschlusses der DDR oder die Abwicklungen mit der Sowjetunion, später Russland als nüchterner und bedächtiger Rechner mitgestalten konnte. Bezeichnend ist sein auch nachträglich uneingeschränktes Bekenntnis zur Person und Politik Helmut Kohls. - Die Lektüre erschließt wichtige zeitgeschichtliche Aspekte aus der Sicht eines Liberalkonservativen.