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Weitgehend unbemerkt von der deutschen Mehrheitsgesellschaft und ignoriert von Politik und Wissenschaft ist für muslimische Frauen und Kinder die Familie kein Ort des Schutzes und der Entfaltung, sondern ein Gefängnis, so die Soziologin und Frauenrechtlerin Necla Kelek. Gewalterfahrung und Unterdrückung im Rahmen der unheiligen Familie prägen das Leben von rund der Hälfte der hier lebenden muslimischen Migranten/-innen. Wenig dringt aus den Parallelgesellschaften nach außen und Kritik an bestehenden Strukturen und Einstellungen wird mit der Rassismuskeule begegnet. Kelek schildert Einzelschicksale, die ihre Thesen belegen, beschreibt die kulturgeschichtliche Entwicklung des Patriarchats, kritisiert eine fatale Entwicklung der Forschung zur Migration und referiert übersichtlich und klar zu den Themen Ehe und Recht, die dysfunktionale Familie, die Rolle der Frau im Islam und plädiert für ein umfassendes Umdenken und gegen falsch verstandene Toleranz um die Rechte von Frauen und Kindern besser zu schützen. - Eine streitbare Schrift, die polarisiert und zahlreiche Denkanstöße gibt.