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Der deutsch-französische Publizist und Soziologe bricht eine Lanze für die Menschlichkeit. Er beobachtet, dass häufig die einen auf einen anderen zeigen und ihm einen Stempel aufdrücken: Flüchtling, Mann, Frau, Jude, Muslim, Deutscher ... Er plädiert für die individuelle Identität jedes Menschen.

 

Der französische Politologe und mehrfach ausgezeichnete Publizist Alfred Grosser erörtert die verschiedenen Aspekte von menschlicher Identität heute. Nach einer autobiografischen Einleitung nimmt er in den einzelnen Kapiteln die historischen, die politischen, die europäischen, die gesellschaftlichen und die religiösen Identitätsbildungen und -begründungen in den Blick und erörtert sie vor dem Hintergrund persönlicher Erfahrungen, Erinnerungen und Begegnungen. Dabei warnt er eindringlich vor der "unheilvollen" Zuschreibung von Identität von außen durch das Fingerzeigen auf DIE Deutschen, DIE Frauen, DIE Moslems ... und plädiert für toleranten Respekt gegenüber den unterschiedlichen Merkmalen im Selbstverständnis der Individuen: "Die einen sind so, die anderen sind anders". - Dieses von aufklärerischem und humanistischem Impetus getragene Spätwerk Grossers (Jahrgang 1925) kann mit seiner Botschaft, "den Anderen zum Sein und zum Anderssein zu verhelfen", als eine Art Vermächtnis dieses Intellektuellen breit empfohlen werden.