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Grundmotiv der Autobiografie des bekannten Literaturkritikers Ijoma Mangold, unter anderem Literaturchef der "Zeit", ist sein Ringen um Identität vor dem Hintergrund seiner zur Hälfte deutschen und zur anderen Hälfte afrikanischen Herkunft.

 

Das Erzähldebüt des bekannten Literaturkritikers Ijoma Mangold, unter anderem Literaturchef der "Zeit", ist halb Autobiografie, halb Bildungsroman. Der 1971 geborene Mangold ist Sohn einer Deutschen und eines Nigerianers und sein Ringen um Identität vor dem Hintergrund seiner halbafrikanischen Abstammung ist das Grundthema des ganzen Buches. Mangold erzählt farbig und nicht ohne Selbstironie von seinen Kindheitsjahren mit einer behütenden Mutter, seinen Heidelberger Gymnasialjahren und von seinen vielfältigen Bemühungen um (Über?-)Anpassung an seine deutsche Umgebung. Erzählerischer Glanzpunkt dieser ungewöhnlichen Lebenserinnerungen eines Mitvierzigers ist zweifellos der Besuch des Autors bei seiner Familie in Nigeria, den er als Zusammenstoß zweier Kulturen in sich selbst erfährt. Am Ende hat er den Verlust beider Eltern zu verarbeiten und sich neu im Leben zu verorten: als Deutscher mit starken afrikanischen Wurzeln. Das Buch ist anregend zu lesen, voll kluger (Selbst-)Beobachtungen und amüsanter Episoden und verdient eine breite Empfehlung.