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Der einstige Topmanager schreibt über seine Verurteilung 2014 zu 3 Jahren Gefängnis wegen Untreue und Steuerhinterziehung, seine Erlebnisse in der U-Haft (Zelle A115) und seine Erfahrungen im offenen Vollzug. Zugleich eine Abrechnung mit der Justiz und dem System des deutschen Strafvollzugs.

 

Der einstige Topmanager schreibt über seine spektakuläre Verurteilung 2014 zu 3 Jahren Gefängnis wegen Untreue und Steuerhinterziehung, und seine Zeit in der U-Haft (Zelle A115). Herausgekommen ist das (Selbst-)Bild eines (katholisch geprägten) ehrgeizigen und überaus erfolgreichen Managers, der es im kapitalistischen "Internet-Zeitalter" u.a. zum Vorstandsvorsitzenden der Bertelsmann AG und der Arcandor AG gebracht hat. Umso jäher sein Absturz, als die Bundesjustizministerin ein Strafverfahren wegen Steuerhinterziehung und Untreue anstößt, das zu seiner Verurteilung und Saalverhaftung führt. Middelhoff beschreibt seine knapp 6-monatige U-Haft im geschlossenen Vollzug, die Einsamkeit, seine Ängste. Aber er rechnet auch mit der Justiz ab, übt Kritik am System des deutschen Strafvollzugs. Auch wenn der Autor "blinde Flecken" in der Selbstwahrnehmung hat, so kann man seinen Eindruck, dass an ihm ein Exempel statuiert wurde, gut nachvollziehen. Dass er sich mit Zitaten in die Nähe von Kafka und Bonhoeffer rückt, ist allerdings eher peinlich.