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Drei Frauen ringen vom Kaiserreich bis in die Gegenwart um Selbstbestimmung und persönliche Freiheit. Sie erfahren Befreiung und Aufstieg und können sich doch nicht vor dem Bedeutungsverlust retten.

 

Man erfährt in Lenzes Roman zunächst einmal viel über die Geschichte der Lungenheilstätten Beelitz, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts vor den Toren Berlins für die Arbeiterklasse errichtet wurden. Hier geht es natürlich weniger vornehm zu als in den Sanatorien des Großbürgertums, ganz pragmatisch soll die Arbeiterschaft möglichst schnell wieder in die Fabriken zurückkehren. Als Patientin wird uns die Arbeiterin Anna Brenner vorgestellt. Sie besitzt die Gabe der Hellsichtigkeit und schart eine immer größer werdende Anhängerschaft um sich. Auch die Schriftstellerin Johanna Schellmann wird auf sie aufmerksam und ist sogar in ihrer schriftstellerischen Tätigkeit zunehmend auf Anna angewiesen. Die letztlich unglückselige Verbindung der beiden Frauen wird uns von Johannas Urenkelin Vanessa nähergebracht, die im Berlin der Gegenwart ihren ganz eigenen Existenzkampf führt. Gemeinsam ist den drei Frauen das Ringen um Selbstbestimmung und persönliche Freiheit. Mit Spannung liest man, wie Abhängigkeiten entstehen und gleichzeitig Versprechen gebrochen werden.