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In einer Vollmondnacht verwandelt sich die Mutter der Zwillinge Iselin und Edvard in eine Wölfin und tötet ihren Mann. In dieser ungewöhlichen Lebenslage entschließt sich Edvard nach Russland zu reisen und Iselin gründet eine radikale Frauen-WG.

 

Der 1988 geborene Autor und Dramatiker startet seinen Roman mit der Verwandlung von Hilma Honik in eine Wölfin. Hilma kommt nicht mehr an gegen den Drang, ihren Gatten zu töten und verschwindet daraufhin aus der Zivilisation. Die beiden jugendlichen Zwillinge Iselin und Edvard sehen sich daraufhin gezwungen, ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen. Iselin bleibt in Norwegen und gründet eine radikale Frauen-WG. Edvard zieht es nach Russland und von dort weiter nach Afghanistan. Nolte baut seinen Text jedoch nicht anhand eines Plots, eher anhand des Motives der Wolfsmenschen und treibt sein Spiel mit Traum und Wirklichkeit. Die meist sehr kurzen Episoden sind angefüllt mit absurden Fakten von Fußball über Astronomie bis zur Literaturgeschichte. Immer wieder findet er faszinierende Sprachbilder für die flüchtigen Gedanken. Nolte, der bereits den Gebrüder-Grimm-Preis des Landes Berlins für ein Theaterstück eingeheimst hat, wird sicher weiter von sich reden machen. Im Moment produziert er für Leser, die Spaß an ungewöhlichen, irrwitzigen, exaltierten Texten haben.