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Dass die Interpretation eines Kunstwerks auf unterschiedliche Weise erfolgen kann, sollte eigentlich jeder wissen. In den interdisziplinärer werdenden Zirkeln des internationalen Kunst- und Kulturdiskurses wird nun seit mehreren Jahrzehnten daran gearbeitet, vereinheitlichende These kunsthistorischer Lexika anhand neuer Methoden und Sichtweisen aufzubrechen. Der Autor versucht in Form eines fiktiven Dialogs zwischen imaginären Gesprächspartnern, einen Eindruck vom intellektuellen Diskurs zwischen traditioneller und moderner Interpretation zu vermitteln. In den 6 Kapiteln, die sich je auf einen Gemäldeklassiker beziehen, wird der Leser oft direkt ins Gespräch miteinbezogen. In den vorgeführten Diskussionen, die zum Teil überzogen und karikierend auf die konservative Wissenschaft ausfallen, zitiert Arasse zahlreiche Kunstwerke und Thesen von bekannten Kunstwissenschaftlern. Die Zitate werden jedoch nicht belegt, Inhalts- und Abbildungsverzeichnis fehlen gänzlich. Ein großzügig aufgemachtes Buch mit guter Abbildungsqualität. Unklar bleibt jedoch, an wen es sich richtet. Nur bei dringendem Bedarf. (3)