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Ein Plädoyer gegen das Kopftuch und für Emanzipation und Selbstbestimmung.

 

Ourghi, Verfechter eines liberalen Reformislam, vertritt auch in der Dauerdebatte zum muslimischen Kopftuch eine eindeutige Position: Das Kopftuch ist symbolische Gewalt gegen Frauen, denn es dient als Werkzeug ihrer Unterwerfung. Dabei wirken bereits verschleierte Frauen eng mit konservativen Männern bei Strafsanktionen wie Isolation, Überwachung, Scham und Erpressung zusammen. Mitnichten ist die Verschleierung religiöse Vorschrift, vielmehr ein historisches Konstrukt männlicher Herrschaft. Muslimische Verbände, Moscheengemeinden, aber auch Feministinnen und Teile der Linken zementieren das in den Familien durchgesetzte Kopftuchgebot. - Diese Thesen erläutert Ourghi sehr plastisch und gut lesbar. Sein Debattenbeitrag liefert keine neuen Erkenntnisse, aber spricht viele wichtige Aspekte an. Es ist ein leidenschaftliches Plädoyer des Autors für Emanzipation und Selbstbestimmung, weniger eine systematische und wissenschaftliche Untersuchung.