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Gregor Gysi beschreibt, welche Bedeutung Marx für ihn, sein Denken und seine Politik hat. Darüber hinaus versucht er Antworten auf aktuelle Fragestellungen mithilfe des Marx'schen Denkens zu geben.

 

Gregor Gysis Betrachtungen zum Jubiläumsjahr gleichen mehr einem Lesebuch als einer systematischen Darstellung. Auf eine längere Einleitung mit einem launigen Rückblick auf die ersten Begegnungen mit dem echten und nicht durch Parteiräson verkürzten Marx folgt ein fiktives Interview unter geschickter Verwendung originaler Zitate. Verblüffend hier wieder die Hellsichtigkeit von Karl Marx, was die Folgen von Globalisierung und den Finanzkapitalismus betrifft. In den essayistischen Teilen geht es Gysi auch um die "kleinen Gerechtigkeiten", für die es sich zu kämpfen lohnt. Der demokratische Sozialismus bleibt das Ziel, aber auf dem Weg dahin gibt es viele einzelne Baustellen. Eingestreut sind plakative Marxzitate und eine kurze Biografie. Im Anhang ein ergreifender Brief von Marx an seine geliebte Jenny, ein unveröffentlichter Text über Verbrecher und ein romantisierendes Gedicht: "Und die Tat, sie blieb uns doch". - Dieses Büchlein ist kein Muss, aber ein gut zugänglicher Blick auf die Aktualität dieses radikalen Denkers aus der Sicht eines erfahrenen linken Politikers.