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Eine junge Frau reist mit ihrem Freund nach Bosnien-Herzegowina, um die verlorene Heimat ihrer Mutter zu besuchen. Anisa war als junges Mädchen 1992 nach Wien geflohen, um dort, traumatisiert vom Krieg, ein neues Leben anzufangen.

 

Sara will wissen, wo ihre Mutter aufgewachsen ist. Die Geschichten rund um ihre Familie und das kleine bosnische Dorf, in dem Anisa aufgewachsen ist, will Sara mit Leben füllen und so macht sie sich 2015 von Wien aus mit ihrem Freund auf den Weg nach Bosnien-Herzegowina. Der Balkan-Krieg 1991-95 und seine Folgen für die Menschen, der schon 20 Jahre zurückliegt, ist immer noch spürbar im Land und erschüttert gehen die beiden jungen Leute auf Spurensuche. Auch in seinem neuen Roman erzählt der junge Autor von den Traumatisierungen der Menschen durch Gewalt und Krieg. Schonungslos lässt er ein fast vergessenes Kapitel der Europäischen Geschichte wieder lebendig werden. Dabei arbeitet er mit schnellen, filmsequenzgleichen Zeit- und Perspektivwechseln, die einen differenzierten Blick auf die Menschen im Krieg und auf der Flucht zeichnen. Sprachlich nicht immer stimmig, jedoch in der geschilderten Handlung eindringlich legt der Stipendiant der Robert Bosch Stiftung einen beeindruckenden Roman vor, der auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2017 zu finden ist.